Wodka aus Bergkartoffeln: Die Zweiten werden die Ersten sein

Rund ein Zehntel des jährlichen Bergkartoffelertrages wird im Albulatal wegen Verletzungen oder unschönen Wuchses aussortiert. Ein gutes Drittel davon ist vom Herz her in Ordnung und gilt als 2. Wahl. Diese Kartoffeln gibt es nun in flüssiger Form zu geniessen – als Bergkartoffel-Wodka «Truffel da Gents».

Im Herbst 2017 kam der Zürcher Tonic-Water-Produzent Hans Georg «HG» Hildebrandt (Link zu NZZ Porträt) mit der Idee auf uns zu, aus diesen Kartoffeln einen urtümlichen Wodka zu brennen. Und so entstand der «Truffel da Gents». Truffel heisst nämlich Kartoffel im Romanisch des Val Lumnezia. Im Gegensatz zu den Wodkas der Industrie ist der Kartoffelbrand nur einmal destilliert und wird nicht filtriert. Er hat deshalb einen kraftvollen Duft nach Feldfrüchten und einen langanhaltend süssen Geschmack. Im Glas bleibt ein Duft von frisch geschälter Kartoffel zurück.

 

Rare Sorten, einzeln gebrannt

Natürlich wird unsere zweite Wahl auch bei dieser Verarbeitung erstklassig behandelt. Die Kartoffeln werden sortenrein gebrannt und können ihren spezifischen Charakter selbst in flüssiger Form entfalten. In den letzten zehn Tagen wurden die Bündner Raritäten Maikönig, Frühe Prättigauer, Guarda und King Edward erst zu Kartoffelstock verarbeitet, dann mit etwas Malz angereichert und fermentiert. Diese Maische wird anschliessend gebrannt.

Ein Mann wie ein Baum

Für die Verarbeitung und die Destillation zuständig ist Urs Flütsch aus Pratval. Das kleine Dorf jenseits des Albulapasses liegt gleich neben Fürstenau, wo ein bekannter Koch auf seinem Schloss unsere Bergkartoffeln verzaubert. Die Kunst von Urs Flütsch steht einer Dreisterne-Küche unseres Erachtens allerdings nichts nach. Der hauptberufliche Bauer Urs Flütsch ist im Domleschg berühmt für seine Künste und er brennt für das halbe Tal auf den Baum genau tolle Schnäpse aus Stein- und Kernobst. Das Wissen um das viel komplexere Brennen von Kartoffeln hat er sich eigens für unser Wodka-Projekt angeeignet. Wir sind ihm für seinen grossartigen Einsatz sehr verbunden.

Weitere Informationen findet Ihr hier.

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